Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - D41
DOI: 10.1055/s-0028-1096416

Non-Hodgkin-Lymphom der Konjunktiva (Mantelzell-Lymphom) – Ein Fallbericht

E Klinder 1, C Schilling 1
  • 1Zentralklinikum Suhl

Hintergrund: Konjunktivale lymphoide Tumoren zeigen sich lachsfarben mit einer Prädilektion der Fornices. Der Erkrankungsgipfel liegt in der 5.–7. Lebensdekade. Hier erfolgt die Falldarstellung eines Patienten (67 Jahre, männl.), der seit Ende März 2008 eine Schwellung der Bindehaut zunächst einseitig bemerkte. Methoden: Die Erstvorstellung erfolgte am 24.4.2008. Zur Diagnosesicherung wurde eine Bindehautbiopsie durchgeführt. Anschließend erfolgten ein staging und aufgrund einer linksseitigen Ellenbogenschwellung auch eine Biopsie in diesem Bereich. Ergebnisse: Die histologische Auswertung der Bindehautbiopsie zeigte ein B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (Mantelzell-Lymphom), die der Ellenbogenbiopsie ebenfalls. Das Staging zeigte neben der Beteiligung des linken Ellenbogens auch Infiltrate der axillären und inguinalen Lymphknoten. Im Verlauf wurde der Patient in die internistische Abteilung unseres Hauses verlegt und dort mit einer Chemotherapie begonnen. Schlussfolgerungen: Non-Hodgkin-Lymphome der Konjunktiva sind sehr selten. Zur Diagnosesicherung ist eine Biopsie notwendig. Als Therapieoptionen kommen je nach Stadium und Lokalisation eine Exzision, Chemotherapie aber auch Antikörpergabe und Stammzelltransplantationen infrage. Die Rezidivrate bleibt dennoch sehr hoch, weshalb eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von größter Bedeutung ist.