Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_02_32
DOI: 10.1055/s-0028-1088999

Korrelation der Selbsteinschätzung von Symptomen mit Untersuchungsergebnissen von Frauen mit Uterus myomatosus

JH Stupin 1, I Utz-Billing 2, H Kentenich 2, M David 3
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin
  • 2Frauenklinik, DRK-Kliniken Westend, Berlin, Berlin
  • 3Klinik für Frauenheilkunde, Charite, Campus Virchow Klinikum, Berlin

Fragestellung: Myome sind mit einer Prävalenz von 20–50% die häufigsten gutartigen Raumforderungen des weiblichen Genitale. Auffällige Myome sind assoziiert mit Blutungsstörungen, Schmerzen sowie Druck- und Kompressionsgefühl im Unterbauch, die abhängig von Lage und Größe der Myome auftreten und Einfluss auf die Lebensqualität haben. Gibt es eine mögliche Korrelation der Symptom-Selbsteinschätzung von Patientinnen mit objektiv durch Sonographie erhobenen Untersuchungsergebnissen?

Methodik: 498 Patientinnen beantworteten Fragen nach Anzahl, Größe und den Beschwerden durch Myome vor dem Arztgespräch in einem Fragebogen. Anhand einer visuellen Skala (1–10) sollten sie angeben, wie stark sie unter Blutungen, Schmerzen vor/während der Regelblutung, Dyspareunie, Rückenschmerzen und Druckgefühl im Unterbauch/auf die Blase leiden. Diese Daten wurden mit dem per Ultraschall erhobenen Befund korreliert.

Ergebnisse: Bei 51% der Patientinnen wurde sonographisch ein Myom diagnostiziert, bei 49% 2 oder mehr Myome. Die selbst angegebene Anzahl der Myome stimmte bei einem Myom in 80%, bei 2 oder 3 Myomen in 54% mit der sonographisch nachgewiesenen Anzahl überein (p<0,01). Zwischen der sonographisch bestimmten Anzahl und den Beschwerden zeigte sich keine Korrelation. Zwischen der sonographisch bestimmten Größe und der Stärke der Dysmenorrhoe (p=0,003) und dem Symptom Druckgefühl im Unterbauch (p=0,02) zeigten sich signifikante Korrelationen, ebenso zwischen der Lage und einer starken vaginalen Blutung (p=0,01).

Diskussion: Größe und Lage der Myome führen zu einem signifikanten Anstieg bestimmter Beschwerdebilder. Zusammenfassend ergibt sich jedoch eine geringe Übereinstimmung von Selbsteinschätzung und Untersuchungsergebnissen.