Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_01_24
DOI: 10.1055/s-0028-1088777

Therapie mit Dalteparin bei habitueller Abortneigung–Vorstellung der ETHiG II-Studie

G Kamin 1, N Rogenhofer 2, S Pildner v. Steinburg 3, A Neuhöffer 4, S Seeger 5, E Schleussner 6
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden
  • 2Universitätsfrauenklinik der LMU München, München
  • 3Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar der TU München, München
  • 4Universitäts-Frauenklinik, Tübingen
  • 5Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Halle(Saale)
  • 6Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Jena, Jena

Etwa 5% aller Schwangeren erleiden zwei und mehr Fehlgeburten in ihrem Leben. In bis zu 50% sind thrombophile Erkrankungen ursächlich daran beteiligt. In der ETHiG-Studie wurden bei 810 Schwangeren mit erhöhtem Thromboserisiko in 35% anamnestisch Fehlgeburten, davon ca. ein Drittel Spätaborte und Totgeburten, berichtet. Während der mir Dalteparin zur Thromboseprphylaxe behandelten Schwangerschaft traten insgesamt nur 6% Schwangerschaftsverluste auf. Dies ermutigte die ETHiG-Studiengruppe eine Nachfolgestudie zur Effektivität einer Dalteparinprophylaxe zur Vehinderung einer wiederholten Fehlgeburt zu Starten. Die prospektiv-randomisierte zweiarmige Studie untersucht die Effektivität von 5000IE Dalteparin versus einer vitaminsupplementierten Kontrollgruppe hinsichtlich Abortrate und des Auftretens von Komplikationen in der Spätschwangerschaft (Präeklampsie, IUWR). Eingeschlossen werden Fraue'n mit zwei und mehr Frühaborten <12. SSW oder ein und mehr Spätaborten unabhängig von nachgewiesener Thrombophilie, während uterine oder fetale Anomalien als Abortursache als Ausschlusskriterium gelten. Das Studienprotokoll und der aktuelle Statusbericht werden vorgestellt.