Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Geb_02_11
DOI: 10.1055/s-0028-1088666

Präeklampsie und maternales solubles Endoglin

B Schiessl 1, V Saur 1, G Hess 2, M Franz 1
  • 1I. Universitäts-Frauenklinik Ludwig-Maximilians-Universität, München
  • 2Roche Diagnostics, Mannheim

Hintergrund: Das Protein Endoglin ist – zusammen mit pro-angiogenen und anti-angiogenen Faktoren–in die Pathophysiologie der Präeklampsie eingebunden. Verschiedene Arbeitsgruppen berichten von erhöhten Werten des solublen Endoglins (sEng) im maternalen Serum bei Präeklampsie. Wir untersuchten sEng bei leichter und schwerer Präeklampsie, sowie im normalen Schwangerschaftsverlauf.

Patientinnen und Methode: Insgesamt wurden 18 Patientinnen mit n=5 leichter und n=13 schwerer Präeklampsie ab Diagnosestellung wöchentlich, sowie 51 Patientinnen mit normalem Schwangerschaftsverlauf 4-wöchentlich untersucht. Endoglin wurde mittels eines ELISAs der Firma Roche gemessen, die Dopplersonographie erfolgte an einem Voluson Expert der Firma GE. Die statistische Auswertung erfolgte mit StatView, ein p-Wert <0,05 wurde als signifikant angenommen.

Ergebnisse: Bei Patientinnen mit Präeklampsie konnten im Serum signifikant höhere Werte von sEng (33,8±37,1 und 48,8±25,1) verglichen zu 7,0±4,6 ng/ml im Normkollektiv gemessen werden (p<0,001). Ebenso zeigte sich ein signifikant erhöhter Widerstand (PI) in den uterinen Arterien: plazentare A. uterina PI=0,68±0,33 im Normkollektiv sowie 1,49±0,68 und 0,92±0,35 bei Präeklampsie (p<0,05); nicht-plazentare A. uterina PI=0,78±0,32 im Normkollektiv sowie1,6±0,75 und 1,0±0,57 bei Präeklampsie (p<0,05).

Schlussfolgerung: In der präsentierten Studie können die in der Literatur beschriebenen erhöhten Werte von sEng bei Präeklampsie parallel zu erhöhten uterinen Widerstandparametern bestätigt werden. Ob diese Parameter im Sinne eines Früh-Screening eingesetzt werden können, müssen Untersuchungen an Kollektiven mit grösseren Fallzahlen zeigen.