Gesundheitswesen 2008; 70 - A96
DOI: 10.1055/s-0028-1086321

Empowerment – Herausforderungen für die Zukunft

J Loss 1, B Kunze 1
  • 1Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, Universität Bayreuth

Einleitung/Hintergrund: Das Konzept des „Empowerment“ (Befähigung, Ermächtigung) stellt ein zentrales Element der Gesundheitsförderung dar. Empowerment umschreibt einen sozialen Prozess, durch den Individuen wie Organisationen Verständnis und Kontrolle über ihr Leben gewinnen. In der Folge sollten sie ihr soziales und politisches Umfeld so verändern können, dass die Lebensumstände verbessert werden. Gesundheitsförderung muss daher die Ermutigung des Einzelnen zur persönlichen Weiterentwicklung, die Ausbildung von Fähigkeiten bei Laien, die Verbesserung ihrer politischen Durchsetzungsfähigkeit sowie die Bereitstellung von praktischen Hilfen sicherstellen. Während über die theoretische Bedeutung des Empowerment-Konzepts für die Gesundheitsförderung wenig Zweifel bestehen, ergeben sich in der Praxis häufig Probleme bei der Umsetzung und Bewertung von Empowerment. So erweist es sich als schwierig, Gemeindemitglieder im Sinne eines Empowerment zur aktiven Mitarbeit zu ermutigen und zu befähigen. Der Begriff des Empowerments ist im Übrigen schlecht operationalisiert, was eine Evaluation erschwert. Abgrenzungen zu anderen Konzepten wie Partizipation oder Capacity Building sind nicht immer klar. Weiterhin stellt sich die Frage nach der Priorität, die Empowerment-Bemühungen im Vergleich zu anderen Strategien der Gesundheitsförderung haben. Ziel und Inhalt: Der Workshop soll ein „Kick-off-Treffen“ für die neu gegründete DGSMP-Arbeitsgruppe „Empowerment in der Gesundheitsförderung“ sein. Geplant sind drei Vorträge im Sinne von Impulsreferaten zum Oberthema „Empowerment – Zukünftige Forschungsthemen“:

  • Definition von Empowerment und Abgrenzung zu anderen Konzepten

  • Evaluation von Empowerment: Indikatoren und Methoden

  • Strategien zur Umsetzung von Empowerment

Eine Diskussion soll darüber geführt werden, welche speziellen Bedürfnisse, Fragen und Probleme es zum Thema Empowerment bei Interessierten gibt. Darüber hinaus sollen die inhaltlichen Schwerpunkte und die Kooperationsstrukturen der Arbeitsgruppe für das kommende Jahr festgelegt werden. Adressaten: Der Workshop richtet sich an alle, die sich für gemeindenahe Gesundheitsförderung, partizipative Ansätze sowie Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten interessieren.