Liebe Leserinnen und Leser,

die ZEMO geht mit der siebten Ausgabe in ihr nunmehr schon viertes Jahr und kann dabei wieder mit einer Reihe von thesenfreudigen, perspektivreichen und kontroversen Beiträgen zur Ethik aufwarten. Dem Phänomen der Dankbarkeit, insbesondere ihren Schattenseiten, ist ein eigener Schwerpunkt gewidmet, in den die beiden Gastherausgeberinnen, Liz Gulliford (University of Northampton, UK) und Blaire Morgan (University of Worcester, UK), ausführlich einleiten.

Im Bereich der Fachaufsätze setzt sich Susanne Hiekel (Münster) kritisch mit den Positionen von David Benetar und Thomas Nagel zur Frage nach dem Sinn des Lebens auseinander. Beide Positionen werden hierbei aus einer Rekonstruktion der Argumente der Autoren zurückgewiesen. Der zweite Fachaufsatz von Jakob Lohmar (Köln) setzt sich mit John Harris’ Argument auseinander, dem zufolge es eine Pflicht dazu gibt, zur Verfügung stehende Ressourcen für die Anwendung medizinischer Verfahren bereitzustellen, die die Lebensspanne eines Menschen verlängern können. Nach der Zurückweisung von Harris’ Argument werden zwei eigene Argumente präsentiert. Der dritte und letzte Fachaufsatz von Gottfried Schweiger (Salzburg) argumentiert, dass das Erleben einer romantischen Liebe Teil einer guten Jugend ist oder sein kann und fragt vor diesem Hintergrund, welche Pflichten Eltern und staatlichen Institutionen bei der Erfüllung dieses Ideals für Jugendliche zukommen.

Der Essay „Mit den Augen Susan Sontags: Metaphern im Umgang mit COVID-19“ von Henriette Krug (Hamburg) untersucht vor dem Hintergrund der Perspektive Susan Sontags die Wirkungsmächtigkeit von Metaphern, die in der medialen Berichterstattung zu COVID-19 verwendet werden. Darüber hinaus enthält diese Ausgabe der ZEMO zwei Rezensionen: eine Sammelrezension von Lars Klinnert (Bochum) zu aktueller Literatur zur Embryonenethik und eine Buchbesprechung von Jan Kerkmann (Freiburg) zu Manuela Massas „Ethik, Sprache und Leben bei Heidegger und Wittgenstein“.

Wir möchten uns auch hier wieder bei allen bedanken, die unsere Zeitschrift unterstützen, insbesondere aber natürlich bei unseren Gutachtern und Gutachterinnen.

Und nun viel Freude bei der Lektüre.

Das ZEMO-Herausgeberteam