Zusammenfassung
Die Arbeit soll einen Überblick über mögliche Faktoren geben, die zur Veränderung der Mortalität der ostdeutschen Bevölkerung nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung geführt haben können. Zunächst muss zwischen der langfristigen und kurzfristigen Sicht der Veränderung der Lebenserwartung der ostdeutschen Bürger unterschieden werden. Kurzfristig kam es nach der Wiedervereinigung zu einem Rückgang in der Lebenserwartung der ostdeutschen (insbesondere der männlichen) Bevölkerung. Langfristig glich sich die ostdeutsche Lebenserwartung jedoch der höheren westdeutschen an.
Diese langfristige Sicht ist der Schwerpunkt dieser Arbeit. Dabei werden die Faktoren Migration, Gesundheitssystem, ökonomische Rahmenbedingungen, psychologische Reaktionen auf den Kommunismus, Umweltbelastungen und Lebensstil näher erläutert und anhand vorliegender Literatur bewertet.
Als Ergebnis lässt sich nach dem momentanen Stand der Forschung festhalten, dass überwiegend die Verbesserung des Gesundheitssystems zusammen mit der Veränderung der ökonomischen Bedingungen zu einer Lebensverlängerung geführt hat. Unterstützt wurden die beiden Faktoren durch eine Verminderung des psychosozialen Stresses der ostdeutschen Bürger im Vergleich zur Wendezeit sowie Veränderungen im Lebensstil.
Summary
This paper gives an overview of potential factors that could be responsible for the changes in the mortality of the Eastern German population after German Reunification. First of all, it has to be distinguished between long-term and short-term changes in the life expectancy of Eastern German inhabitants. There was a short-term decline in Eastern German life expectancy after Reunification, especially for men. In the long term, Eastern German life expectancy conformed to the higher Western German life expectancy.
The long-term view is the focus of this paper. In this context, the factors migration, health care system, economic conditions, psychological responses to Communism, environmental stress and lifestyle will be illustrated and evaluated on the basis of available literature.
To sum up, it can be stressed that the improvements in the health care systems, together with the changes in the economic conditions, have predominantly caused the extension of life expectancy. These two reasons were supported by the reduction in the psychosocial stress levels of the Eastern German population and changes in lifestyle.
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Diehl, K. Mögliche Faktoren für die rasche Reduktion der ostdeutschen Übersterblichkeit nach der Wiedervereinigung. Z. Bevölk. Wiss. 33, 89–109 (2008). https://doi.org/10.1007/s12523-008-0006-x
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DOI: https://doi.org/10.1007/s12523-008-0006-x
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