Zusammenfassung
Es werden grundsätzliche Fragen des Denkens im Gehirn und des möglichen technischen Nachbaus betrachtet. Die bisherigen Versuche, das Rätsel des Denkens zu lösen, waren vergeblich gewesen, weil man im Gehirn eine Sprache nicht finden konnte. Dabei ging man davon aus, dass es eine Sprache nicht ohne Symbole bzw. nicht ohne Codes geben könne. Das war ein Irrtum. Dieses Problem konnte durch eine Erweiterung der klassischen Informationstheorie gelöst werden. Der andere wichtige Schritt war die Entdeckung der Struktur eines Netzwerkes, das durch die Sprache selbst gebildet wird und die Basis des Sprachsystems im Gehirn ist. Simulationen mit literarischen Texten zeigten, dass solch ein System in der Tat funktioniert und mit heutiger Technologie nachgebaut werden kann.
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Hilberg, W. „Künstliches Gehirn“ als Nachfolger des Computers. Elektrotech. Inftech. 131, 37–40 (2014). https://doi.org/10.1007/s00502-014-0199-8
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