Transitorische akantholytische Dermatose (M. Grover) Eine Analyse des klinischen Spektrums anhand von 21 histologisch erfassten Fällen

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung. Bei der 1970 von Grover erstmals beschriebenen transitorischen akantholytischen Dermatose finden sich klinisch meist juckende, ödematöse oder hyperkeratotische Papeln oder Papulovesikel vorwiegend am Rumpf, die nach Wochen bis Monaten spontan abheilen. Histologisch typisch ist eine Akantholyse. Bei bis heute unklarer Ätiologie werden als Provokationsfaktoren Licht, Schwitzen und Hitze diskutiert. In unserer Arbeit soll das klinische Spektrum anhand eigener Fälle überprüft werden.

Patienten und Methodik. In der vorliegenden Arbeit wurden 21 in unserer dermatohistopathologischen Abteilung als M. Grover erfasste Fälle auf ihr klinisches Spektrum untersucht.

Ergebnisse. Als Hauptmorphe wurden einzeln stehende Papeln beobachtet, die disseminiert v. a. in den Schweißrinnen auftraten. Histologisch dominierte der Darier-Typ; ein Zusammenhang zwischen histologischem Typ und klinischem Bild ließ sich nicht herstellen. Die Hautveränderungen waren bei Diagnosestellung im Schnitt 83 Monate bekannt. Ein häufiger Zusammenhang bestand zu Hitze und Schwitzen. Topische Steroide führten in 50% der Fälle zu einer Abheilung oder Besserung.

Schlussfolgerungen. Unsere Fälle reflektieren die in der Literatur bekannten Daten. Auffallend war die lange Persistenz der Hautveränderungen ohne spontane Abheilung, eine Beobachtung, die darauf hinweist, dass der Begriff “transitorisch” bei diese akantholytischen Dermatose überdacht werden sollte.

Summary

Background and objective. In 1970 Ralph W. Grover described a clinicopathologic entity characterized by pruritic keratotic papules and papulovesicles predominantly on the trunk, disappearing spontaneously after a few weeks or months and demonstrating the histological features of epidermal acantholysis. The etiology remains unknown; sweating, heat and sunlight are suspected trigger factors. In our survey the clinical spectrum of the disease will be examined.

Patients and methods. We have analyzed 21 cases of Grover's disease histologically diagnosed in Berne in 1997 and 1998.

Results. In most cases we observed isolated papules disseminated on the trunk. The predominant histological type was the Darier-type; presumably there is no correlation between histological type and clinical features. At the time of diagnosis the skin disorder had been present on average for 83 months. There was a strong association with sweating and heat. Topical steroids were successful in 50% of patients.

Conclusions. Our 21 cases reflect in general the literature. Nevertheless, the long persistence of the skin lesions was striking perhaps making the term transient somewhat inaccurate.