Zusammenfassung
1. Kollargol ruft beim Kaninchen bei chronischer Vergiftung mit hohen Dosen im Gegensatz zu den Blutveränderungen beim Menschen nach Kollargolvergiftung, bei denen die Störungen des weißen Blutbildes besonders auffallend sind, eine progrediente Anämie ohne wesentliche Veränderungen des weißen Blutbildes hervor. Es wird dabei ein starker Reiz aufs Knochenmark mit intensiver Neubildung von Erythrocyten in erster Linie, dann aber auch von Granulocyten und der Jugendformen der beiden ausgeübt. Das histologische Bild des Knochenmarks ist sehr charakteristisch. Es läßt sich die Herkunft der Jugendformen der Erythrocyten und speziell der granulierten Leukocyten aus einem gemeinsamen Ursprung, nämlich den Gefäßwandzellen der neugebildeten Capillaren, wahrscheinlich den Endothelien derselben, im Präparat mit großer Wahrscheinlichkeit nachweisen.
2. Neosalvarsan ruft bei chronischer Vergiftung beim Kaninchen keine deutliche Veränderung des Blutbildes, weder des roten noch des weißen, hervor. Eine Alcukie wie beim Menschen (s.Gorke) kam nicht zustande. Das Knochenmark war übernormal zellreich und zeigte einen ziemlich reinen myelocytotischen Charakter.
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Herzog, F., Roscher, A. Hämatologische Untersuchungen bei experimenteller Kollargol- und Salvarsanvergiftung. Z. Ges. Exp. Med. 29, 224–245 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02608960
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