Zusammenfassung
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1.
Es empfiehlt sich, bei jeder Lungentuberkulose anzugeben a) die pathologisch-anatomische Form, b) das Fehlen oder Vorhandensein von Tuberkelbacillen, c) das Fehlen oder Vorhandensein von Kavernen, d) die Ausdehnung.
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2.
Bei dieser Art der Benennung der Tuberkulose ergeben sich als „typisch“, d. h. häufig vorkommend 9 wohlcharakterisierte Formen.
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3.
Als die 3 Hauptgruppen der Lungentuberkulose sind (au\er der miliaren Tuberkulose und der Cirrhose = geheilte Tuberkulose) zu unterscheiden:
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a)
die fast absolut gutartige Spitzentuberkulose (geschlossen, produktiv, ohne Kavernen);
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b)
Die fast absolut bösartige exsudative Tuberkulose (offen, meist III. Grades mit Kaverne).
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c)
Die zwischen a und b liegenden produktiven geschlossenen und offenen Tuberkulosen II. und III. Grades mit und ohne Kaverne.
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4.
Diese 3 Hauptformen bestehen selbständig nebeneinander und entstehen meist nicht auseinander, sie stellen also verschiedene Krankheiten dar mit gemeinsamem Erreger.
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5.
Bei kavernösen und exsudativen Tuberkulosen ist ohne Pneumothorax oder Plastik die Prognose fast absolut schlecht, es ist deshalb, wenn irgend möglich zu operieren. Durch Erfolge der konservativen Behandlung in Heilstätten darf man sich bei diesen Kranken nicht von der Operation abhalten lassen, diese Erfolge sind bei den kavernösen und exsudativen Tuberkulosen meist nur vorübergehend.
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Braeuning Typische Formen der Lungentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 58, 429–450 (1924). https://doi.org/10.1007/BF02078706
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02078706