Untersuchungen zur Pharmakokinetik von 7 Sulfonamiden in der Frühschwangerschaft beim Menschen

Summary

Assuming that the effect of drugs on the human fetus is based on dose-dependent relationships, the fundamental question will arise, how much of the drug, given to a pregnant woman will reach the fetus. By means of altogether 505 legal interruptions of pregnancy the distribution of 7 Sulfonamides (sulfacarbamide, sulfaisomidine, sulfafurazole, sulfadimidine, sulfamethoxydiazine, sulfamethoxypyridazine and sulfadimethoxine) and the natural laws determining the distribution were examined. The study reveals that one has to assume that all of the drugs which are found in the blood of the pregnant woman will also reach the human embryo in early pregnancy. The extent of the passage depends considerably on the physico-chemical and biological qualities of the applied substances.

As it is possible, to determine the distribution of drugs in early pregnancy in the human it is proposed for performing teratologic animal experiments to consider the concentration in placenta and embryonal tissues too. One may expect that results of animal experiments under these conditions will agree more acurately with observations in the human than it is the case now.

Zusammenfassung

Wenn man davon ausgeht, daß für die Wirkung von Arzneimitteln auf die menschliche Frucht dosisabhängige Beziehungen bestehen, ergibt sich die grundsätzliche Frage, wieviel von dem Arzneimittel, welches einer Schwangeren verabfolgt wird, die Frucht erreicht. Anhand von insgesamt 505 legalen Schwangerschaftsunterbrechungen werden die Verteilung von 7 Sulfonamiden (Sulfacarbamid, Sulfisomidin, Sulfafurazol, Sulfadimidin, Sulfamethoxydiazin, Sulfamethoxypyridazin und Sulfadimethoxin) und die ihr zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten untersucht. Dabei zeigt sich, daß damit zu rechnen ist, daß sämtliche Arzneimittel, welche sich im Blut der Schwangeren befinden, auch die menschliche Frucht in der Frühschwangerschaft erreichen. Das Ausmaß des Übertrittes hängt dabei wesentlich von den physikalisch-chemischen und biologischen Eigenschaften der verabfolgten Substanzen ab. Da es möglich ist, die Arzneimittelverteilung in der Frühschwangerschaft beim Menschen zu ermitteln, wird vorgeschlagen, bei teratologischen Tierexperimenten auch die Konzentration in Placenta und embryonalem Gewebe zu berücksichtigen. Es ist zu erwarten, daß dann die Resultate von Tierexperimenten mehr mit den Beobachtungen beim Menschen übereinstimmen, als dies jetzt der Fall ist.