Zusammenfassung
-
1.
Das Octin übt auf die Darmfunktion zwei verscheidene Wirkungen aus. Einerseits lähmt es — ähnlich wie Papaverin — direkt die glatte Muskulatur, aber, seiner geringen Oberflächenaktivität entsprechend, schwächer als Papaverin. Andererseits reizt es die sympathischen Endapparate und hemmt auf diesem Wege die Darmfunktion.
-
2.
Am Katzendarm kommt seine sympathicusreizende Wirkung sehr gut zur Geltung, so vermag das Octin die durch die Reizung der Vagi ausgelösten Darmkontraktionen aufzuheben und sowohl die durch Physostigmin gesteigerte, wie auch die normale Darmperistaltik herabzusetzen.
-
3.
Am Kaninchendarm kommt diese sympathicusreizende Wirkung nur dann zur Geltung, wenn die Erregbarkeit des sympathischen Endapparates mit Physostigmin erhöht wird.
-
4.
Durch Lähmung der sympathischen Endapparate mit Yohimbin oder Ergotamin kann die Octinwirkung sowohl am Katzen- wie auch am Kaninchendarm aufgehoben werden.
-
5.
Die parasympathischen Nervenendigungen werden durch Octin nicht gelähmt.
-
6.
Der Blutdruck wird durch Octin anfänglich gesenkt und dann erhöht. Die letztere Wirkung kann durch Novocain beträchtlich erhöht werden, während sie durch Yohimbin aufgehoben wird. Bei wiederholter Anwendung wurde, ebenso wie bei Ephedrin, das Phänomen der Tachyphylaxie beobachtet.
Literatur
Issekutz, B. v., Leinzinger, M. u. B. v. Issekutzjun: Arch. f. exper. Path.176, 8 (1934).
Issekutz, B. v., Klin. Wschr.1933, S. 381.
Issekutz jun, B. v.: Pflügers Arch.233 494 (1933).
C. r. Soc. Biol.93 (1925);97 (1927).
Arch. f. exper. Path.110., 129 (1925).
Ebenda Arch. f. exper. Path.96, XI (1922).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 7 Textabbildungen.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
v. Issekutz, B. Über die Wirkung des Octins. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 177, 389–397 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02023143
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02023143