Zusammenfassung
Pfarrs Protophysik-Kritik ist — entgegen seinem eigenen Anspruch — nicht immanent, sondern stützt sich mit ihrem Rückgriff auf Inertialsysteme und mit dem Vorschlag, eine Naturkonstante in Koordinatentransformationen der (als Theorie der Messungsermöglichung formulierten) Kinematik einzuführen, auf dynamische, zum Teil sogar messend empirische Theorien. Sie ist damit logisch zirkulär. Die Reformulierung des Relativitätsprinzips als „Homogenitätsprinzip“ ist leer, d.h. ihr entsprechen keine definitorischen oder operativen Schritte in der Physik. Die immanenten Einwände dagegen beruhen auf einem Mißverständnis. Die behaupteten Gegensätze zwischen Protophysik und Relativitätstheorie verdanken sich teils einer Zitierweise konträr zum zitierten Originaltext, teils einer ad-hoc-Erweiterung des Kreises der „Protophysiker“ auf Gegner der Relativitätstheorien.
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Vgl. diese Zeitschrift VIII (1977), S. 298–326.
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Janich, P. Die Protophysik der Zeit und das Relativitätsprinzip. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 9, 343–347 (1978). https://doi.org/10.1007/BF01801228
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01801228