Über die Eigenassoziation von Phthalsäure- und Phosphorsäureestern und deren Mischassoziation mit einigen Alkylchloriden

Zusammenfassung

Die vorliegende Abhandlung beschäftigt sich mit Untersuchungen über die Eigen-und Fremdassoziation einiger Phosphor- und Phthalsäureester mittels kryoskopischer Molekulargewichtsbestimmungen in Cyclohexan als Lösungsmittel.

Es wird gezeigt, daß innerhalb der homologen Reihen dieser Ester die bei den niederen Gliedern bestehende Eigenassoziation mit länger werdenden Kohlenwasserstoff-Ketten abnimmt. Das in die Untersuchung einbezogene Trikresylphosphat zeigt eine Eigenassoziation, die bemerkenswerter Weise stärker ist als die der aliphatischen Phosphorsäureester.

Es ergibt sich innerhalb der beiden Esterreihen eine Parallele zwischen der Eigenassoziation der einzelnen Ester und ihrer Wechselwirkung mit Polyvinylchlorid. Diese wird auf Grund des vonW. Hückel und Mitarb. an anderen Beispielen aufgezeigten Zusammenhanges zwischen Eigenassoziation und chemischer Reaktionsfähigkeit gedeutet.

Als Modellverbindung für Polyvinylchlorid wird das 1,3-Dichlorbutan und das 1,2,3-Trichlorpropan verwendet. Die kyroskopischen Versuchsergebuisse deuten darauf hin, daß in gemischten Lösungen dieser Chlorverbindungen mit Phthaloder Phosphorsäureestern ein deutlicher „Schwund“ an osmotisch wirksamen Teilchen besteht. Dieser Befund wird als Hinweis auf eine bestehende Mischassoziation zwischen Modellverbindung und Ester gedeutet. Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die Intensität dieser Mischassoziation innerhalb der beiden Esterreihen in dem gleichen Sinne fortschreitet, wie dies hinsichtlich der Eigenassoziation festgestellt wurde.

Eine Modellverbindung, bei der das eine der in Nachbarschaft zum Cl befindlichen H-Atome durch eine Methylgruppe ersetzt worden ist, läßt allenfalls eine geringe Mischassoziation erkennen. Vielleicht darf dies so gedeutet werden, daß die betreffenden H-Atome den Ausgangspunkt für die Wechselwirkung mit esterartigen Verbindungen bilden.