Zusammenfassung
1. Erhebliche Abweichungen im Serumeiweißzucker gegenüber der Norm werden nur bei pathologischen Vorgängen beobachtet. Im Verlauf von Erkrankungen können sich die Werte hier rasch verändern — in unseren Bestimmungen bis zu 75% des Ausgangswertes.
2. Beim Stoffwechselgesunden bleibt der Eiweißzucker des Gesamtserums innerhalb von Stunden und Tagen praktisch konstant. Im Abstand von mehreren Wochen wurden bei Normalpersonen Schwankungen beobachtet. Diese sind allerdings geringfügig, sie betrugen in unseren Versuchen höchstens 15%.
3. Der Eiweißzucker läßt sich im kurzfristigen Versuch beim Gesunden durch die Zufuhr von ACTH, Cortison, Insulin und Galaktose sowie durch Nahrungsaufnahme nicht beeinflussen. Demgegenüber führen Adrenalin und Glucose zu einer statistisch gesicherten leichten Erhöhung. Nach Thyroxin trat demgegenüber eine Abnahme des Nüchternwertes im Vergleich zum Ausgangswert auf. Diese an Stoffwechselgesunden hervorgerufenen Änderungen erreichen aber durchaus nicht das Ausmaß, wie es im Verlauf von Erkrankungen beobachtet werden kann.
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Südhof, H., Netzer, J. Hinweise zur Regulation der Serumeiweisszucker bei Gesunden und Kranken. Klin Wochenschr 33, 520–523 (1955). https://doi.org/10.1007/BF01473848
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01473848