Zusammenfassung
In einer vorausgegangenen Voruntersuchung (Ganz, 1940) war zunächst die Wachstumsbewegung ermittelt worden, welche die Form des Herzens von der sog. S-förmigen Herzschleife in die Gestalt des fertig unterteilten Herzens überführt (Übersichtsschema Abb. 13-15; bzw. Abb. 4, 7, 9). Auf dieser Grundlage wurde nun abschließend auch noch die Formenentwicklung, die von der paarigen Herzanlage bis zu jener Herzschleife führt, analysiert (Abb. 11-13). Dabei wurde festgestellt, daß das Herz in allen Einzelheiten seine sog. Torsion als eine ortsgemäße Verformung zustande bringt (Abb. 1-3). Diese ortsgemäße Verformung entsteht durch eine sehr sinnvolle in allen drei Dimensionen des Raumes bestimmte Schrägstellung der aortalen und der pulmonalen Strombahnanlagen (Abb. 11-13).
Dadurch vereinfacht sich die Darstellung der Formentwicklung des Herzens in einer bisher nicht erwarteten Weise. Wir übersehen jetzt als Ausdruck eines wachstumsmechanischen Geschehens die leicht aufeinander beziehbaren Formen des “Kurzen Herzschlauchs” (Abb. 11), des “Langen Herzschlauchs” (Abb. 12) sowie des “S-förmigen Herzens” (Abb. 13), des “Kropfförmigen” (Abb. 14) und des “Unterteilten Herzens” (Abb. 15).
Mit diesen ergebnissen werden die bisherigen Vorstellungen von der Entwicklung des Herzens auf eine neue Grundlage gestellt.
Schrifttum
Verh. anat. Ges. 1938 in Erg.-H. Anat. Anz. 87 (1939).
Ber. Phys. med. Ges. N. F. 64 (1940).
Z. Anat. 100; Z. Anat. 110.
Fortsetzung siehe nachfolgende Mitteilungen über die Funktionsentwicklung des Bindegewebes und der glatten Muskulatur (Abschnitt Formentwicklung der Haut und Unterhaut).
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Mit 15 Textabbildungen
Mit Unterstützung der Felix Klein-Stiftung und mit Mitteln des Lautackerhofs Oberglottertal.
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Blechschmidt, E. Die ortsgemäße Entwicklung des Herzens. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 112, 682–693 (1943). https://doi.org/10.1007/BF00523351
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