Der Einfluß parasympathikolytisch wirksamer Stoffe auf den Bezold-Jarisch-Reflex

Zusammenfassung

An Katzen in Äthernarkose wurde die Wirksamkeit der Atropin, Homatropin, Scopolamin, Syntropan, Sestron, Pyribenzamin, Antergan, Dolantin und Papaverin gegenüber dem Bezold-Jarisch-Reflex (BJR) durch Veratrin untersucht. Alle Stoffe besaßen eine antagonistische Wirkung gegenüber der Bradykardie und Blutdrucksenkung des BJR, und zwar zunehmend mit ihrer „parasympathikolytischen“ Wirkungskomponente. Die eigentlichen Parasympathikolytika Atropin, Homatropin, Scopolamin übertrafen die parasympathikolytisch weniger wirksamen Stoffe Syntropan, Sestron, Pyribenzamin und Antergan. Die schwache parasympathikolytische Restwirkung sicherte den vorwiegend muskulotropen Spasmolytika Dolantin und Papaverin nur noch eine angedeutete Wirkung auf beide Anteile des BJR. Für Atropin, Homatropin, Scopolamin, sowie für den Antihistaminkörper Antergan konnte jeweils am gleichen Versuchstier die Beobachtung gemacht werden, daß im ersten Veratrin-BJR sowohl die Bradykardie als auch die Blutdrucksenkung antagonistisch beeinflußt wurde, im zweiten BJR der vaskuläre Anteil dagegen unbeeinflußt blieb.