Petőfi, Sándor: Die Versepik

Zusammenfassung

Neben seinem lyrischen Werk verfasste der Autor mehrere epische Werke, Verserzählungen, einen Roman, kleinere Erzählungen sowie Reisenotizen. In dem 1844 entstandenen burlesken Epos A helység kalapácsa (Der Dorfhammer) ist eine derbe Szene in einer Dorfschenke dargestellt. Zwei Dorfkavaliere, der Schmied „Großkopf mit der schweren Hand“ und der Kantor „Mildherz“, wetteifern um die Gunst von Erzsók. Der Wettstreit endet in einem Zechgelage und einer handfesten Prügelei. Die Dorfbevölkerung ist mit lebensnahen Figuren vertreten, die Ereignisse werden dagegen in der Sprache des klassischen Epos erzählt. Damit wird der bevorzugten Gattung des Heldenepos eine Parodie entgegengesetzt, deren Komik sich aus dem Gegensatz der derb-banalen Ereignisse und der sprachlichen Gestaltung speist. Die zeitgenössische Kritik lehnte das Werk mehrheitlich wegen „seines bäurischen Gegenstandes“ und „der peinlichen Unwürdigkeit der Gleichnisse“ ab.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH