Zusammenfassung
Jede auf eine Revolution hinarbeitende soziale Bewegung zielt nicht nur auf politische Veränderungen, sondern greift tief in die Rituale des Alltags ein und verändert die alltäglichen Verkehrsformen. Sie wendet sich nicht nur abstrakt gegen eine herrschende Klasse, sondern auch gegen deren symbolische Praktiken. Dies hat seine Ursache darin, dass politische Macht und gesellschaftliche Wirklichkeit das Produkt gesellschaftlicher Interaktionen sind, die durch Wiederholung habitualisiert werden und sich durch Typisierung von Akten und Akteuren zu Institutionen verdichten.
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Pappert, S., Scharloth, J. (2020). Sprachrevolten (1968, 1989). In: Niehr, T., Kilian, J., Schiewe, J. (eds) Handbuch Sprachkritik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04852-3_21
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