Zusammenfassung
1. Mit dem Begriff Exotismus (griech. exotikós »ausländisch«, »fremd«) wird eine bestimmte Form der Auseinandersetzung mit fremden Kulturen bezeichnet. Jene werden als fern — sei es zeitlich, räumlich oder sozial — und als von der eigenen Kultur verschieden wahrgenommen. Das setzt einerseits die Abgrenzung der eigenen von der vermeintlich fremden Kultur voraus, andererseits aber ist die Wahrnehmung der fremden Kultur nur vor dem Hintergrund der eigenen denkbar. So spiegelt sich in den Vorstellungen, die man sich von exotischen Welten macht, immer auch die eigene Wirklichkeit, die Wünsche und Träume sowie die Versagungen, die die jeweilige Gesellschaft ihren Mitgliedern abverlangt.
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Literatur
Institut für Auslandsbeziehungen (Hg.): Exotische Welten — Europäische Phantasien, Stuttgart 1987;
Koebner, Thomas/Pickerodt, Gerhard (Hgg.): Die andere Welt. Studien zum Exotismus, Frankfurt/M. 1987;
Kohl, Karl-Heinz: Entzauberter Blick. Das Bild vom Guten Wilden und die Erfahrung der Zivilisation, Berlin 1981;
Medienprojekt Tübinger Religionswissenschaft (Hg.): Der Islam in den Medien, Gütersloh 1994;
Said, Edward W: Orientalism, London 1985;
Sievernich, Gereon u.a. (Hgg.): Europa und der Orient: 800–1900. Katalog, Berlin 1989.
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Kuske, S., Czerny, A. (1999). Orientalismus/Exotismus. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03703-9_197
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