Zusammenfassung
Vorstellungen, wie frau zu sein hat, verdanken sich schon immer der Gleichsetzung individueller Bedürfnisse und Interessen von Frauen mit der von ihnen gesellschaftlich erwünschten Lebensorientierung. Das neue „K“-Ideal für und von frau heißt heute: Karriere & Kinder. Es wird längst nicht mehr nur in (Frauen-)Zeitschriften eifrig ventiliert1, sondern unter dem Motto „Es muß doch gehen!“ in modernen Partnerschaften und Familien praktiziert. Die negativen Konsequenzen in der „Sphäre des Glücks“ — Kinder halten Fremdbetreuung nicht aus, der Verdienst des einen geht für die Bezahlung einer Haushaltshilfe drauf, Frauen nehmen die Scheidung auf sich, weil der Gatte die Teilung von Haus- und Erziehungsarbeit nicht mitmacht — werden fast immer als Ausdruck individuellen Unvermögens interpretiert. Treu der Devise „eine emanzipierte Frau kann beides: Karriere machen und Familie haben“, gilt insbesondere das Scheitern der „beruflichen Bedürfnisse“ bei Frauen — von Arbeitslosigkeit über schlechte Bezahlung bis zum Ausbleiben des Aufstiegs in Führungspositionen als ihr persönliches Versagen: mangelndes Selbstbewußtsein, fehlende Willens- und Entscheidungskraft.
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Anmerkungen
Vgl. z.B. die exemplarische Anaylse der „freundin“ in: Erika Spieß, Frau und Beruf. Der Wandel des Problems in Wissenschaft und Massenmedien. Frankfurt: Campus Verlag, 1988
Damit wörtliche Zitate ihrem Inhalt nach bedacht werden und nicht bloß aufgrund ihrer Urheberschaft positiv oder negativ bewertet werden, wird hier auf die Quellenangabe bewußt verzichtet.
Z.B. in: Frauen in der amtlichen Statistik Bayerns. Frauen-Daten mit Fundstellennachweisen. Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, München, Nov. 1986
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Kopetzky, I. (1990). Frauen-Emanzipation — in, durch und für eine computerisierte Arbeitswelt? Vier bedenkliche Thesen. In: Schorb, B., Wielpütz, R. (eds) Basic für Eva?. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85408-7_9
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