Zusammenfassung
Es wurde in 10 Versuchen an 8 Kreislaufgesunden die Wirkung des Pervitins nach der Methode vonBroemser undRanke untersucht.
Es kommt zur Steigerung des systolischen und diastolischen Blutdrucks, des Schlagvolumens und des Minutenvolumens; der Pulswellengeschwindigkeit und des elastischen Widerstandes des Gesamtwindkessels.
Je nach Reaktionsbereitschaft tritt eine absolute oder relative Vermehrung des peripheren Strömungswiderstandes auf.
Das Pervitin hat eine Herz- und Gefäßwirkung, die sich bei intravenöser Anwendung zeitlich trennen lassen. Bei entsprechend hoher Dosierung tritt die Gefäßwirkung vor der Herzwirkung in Erscheinung. Durch Pressoreceptorenreflex wird die Pulsfrequenz verlangsamt. Es ergibt sich weitgehende Übereinstimmung zu den TierversuchenBauereisens.
Zum Adrenalin bestehen keine grundsätzlichen Unterschiede. Beim Pervitin überwiegt die Gefäßwirkung, während beim Adrenalin die Herzwirkung im Vordergrund steht. Die Wirkung des Pervitins ist weniger intensiv, aber protrahierter. Die zur Erreichung des gleichen Blutdruck-effektes notwendige Adrenalindosis liegt weit unter der des Pervitins.
Die Kreislaufwirkung ist nicht psychisch bedingt. Die Weckwirkung kann durch Luminal ausgeglichen werden, ohne Beeinträchtigung der Kreislaufwirkung.
Die intravenöse Injektion ist wegen der damit verbundenen Gefahren nicht zu empfehlen. Bei Herzkranken ist größte Vorsicht geboten.
Es werden Vorschläge für die Verwendbarkeit des Pervitins als Kreislaufmittel gemacht.
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Ittlinger, H., Kirchhof, H. Experimentelle Untersuchungen über die Kreislaufwirkung des Pervitins. Z. f. d. ges. exp. Med. 112, 671–685 (1943). https://doi.org/10.1007/BF02624122
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