Articles | Volume 2, issue 1
https://doi.org/10.1002/mmng.1999.4860020107
https://doi.org/10.1002/mmng.1999.4860020107
01 Jan 1999
 | 01 Jan 1999

Life history of Tendaguru sauropods as inferred from long bone histology

P. M. Sander

Abstract. Sauropod dinosaurs present exceptional challenges in understanding their biology because of their exceptional body size. One of these, life history, can be inferred from the histology of their bones. For this purpose, the diverse sauropod assemblage of the Upper Jurassic Tendaguru beds was sampled with a new coring method which provided unprecented access to and insights into sauropod bone histology.

Growth series of humeri and femora as well as long growth records from single bones suggest that all four sauropod taxa are characterized by continued growth after sexual maturity but that growth was determinate. Fibrolamellär bone is dominant in the samples, indicating that the bones of the Tendaguru sauropods grew at rates comparable to those of modern large mammals. The growth pattern of these sauropods thus combines typically reptilian traits with typically mammalian traits. In the details of their bone histology, the Tendaguru sauropod taxa show considerable variation which reflects life history. In addition, Barosaurus exhibits probable sexual dimorphism in bone histology.

Das Verständnis der Biologie der sauropoden Dinosaurier wird durch ihre enorme Körpergröße außerordentlich erschwert. Allerdings kann ein Aspekt, die Lebensgeschichte, anhand der Histologie ihrer Knochen untersucht werden. Zu diesem Zweck wurde die diverse Sauropoden-Vergesellschaftung der oberjurassischen Tendaguru-Schichten beprobt, und zwar mit einer neuartigen Kernbohrmethode, die einen herausragenden Zugang und Einblick in die Knochenhistologie der Sauropoden ermöglichte.

Wachstumsserien von Humeri und Femora sowie umfassende Überlieferungen des Wachstums von Individuen anhand einzelner Knochen machen es wahrscheinlich, daß alle vier Sauropoden-Taxa der Tendaguru-Schichten durch ein auch nach der Geschlechtsreife anhaltendes Wachstum gekennzeichnet waren. Allerdings ging das Wachstum nicht bis zum Tode des Tieres weiter, sondern kam bei einer etwas variablen Maximalgröße zum Stillstand.

Fibrolamellärer Knochen ist der vorherrschende Knochentyp in den Proben, was anzeigt, daß die Tendaguru-Sauropoden mit für Säugetieren typische Raten wuchsen. Die Tendaguru-Sauropoden kombinerten also ein für Reptilien typisches Muster des Wachstums, nämlich nach der Geschlechtsreife anhaltendes Wachstum, mit für Säuger typischen Raten des Wachstums. Die verschiedenen Sauropoden-Taxa zeigen erstaunliche Unterschiede in den Details ihrer Knochenhistologie, die Unterschiede in der Lebensgeschichte belegen. Bei Barosaurus scheint außerdem ein Geschlechtsdimorphismus in der Histologie der Langknochen vorzukommen.

doi:1002/mmng.1999.4860020107

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